B32 - Digitisation during COVID

Digitalisierung während COVID-19: Wie sich die Technologie im Gesundheitswesen während der Pandemie entwickelt hat

Während der COVID-19-Pandemie kam es zu einer Zunahme virtueller medizinischer Konsultationen und Fernbehandlungen und somit zu einer raschen Beschleunigung digitaler Lösungen.

Diese digitale Reaktion wurde massgeblich von der primären Gesundheitsversorgung getragen, da viele Anbieter der sekundären Gesundheitsversorgung der Behandlung von COVID-19-Patienten Priorität einräumten.

Für die sekundäre Gesundheitsversorgung sind daher persönliche Konsultationen und Nachuntersuchungen nach wie vor Standard. In vielen Fällen müsste jedoch wahrscheinlich nicht unbedingt ein Krankenhaus aufgesucht werden, nur um ein Gespräch zu führen. Aber die sekundäre Gesundheitsversorgung ist noch nicht ganz bereit für die Digitalisierung. Fast 30% der Ärzte in diesem Bereich gaben an, dass ihre Organisationen «überhaupt nicht» oder «nur beschränkt» auf die Einführung digitaler Technologien vorbereitet seien1

Erkenntnisse von der Front 
In der Frühphase der COVID-19-Pandemie war die medizinische Grundversorgung für viele Menschen die erste Anlaufstelle. Um die steigende Nachfrage zu bewältigen und die Zahl der Kontakte zu minimieren, wurden Beratungen per Telefon, E-Mail und Video eingeführt. Dies ermöglichte nicht nur die Kontinuität der Betreuung, sondern stellte auch sicher, dass diejenigen, die persönliche Termine benötigten, diese auch wahrnehmen konnten.

In dieser Zeit gab es weit verbreitete – und berechtigte – Bedenken über mögliche Gesundheitsschäden bei denjenigen, deren Routineversorgung verschoben oder ausgesetzt werden musste. Besonders besorgniserregend war die Notwendigkeit, die Folgen der Pandemie zu bewältigen und gleichzeitig mit dem möglicherweise explosionsartigen Anstieg des Bedarfs an psychologischer Unterstützung umzugehen.

Hier können die Dienste der sekundären Gesundheitsversorgung wertvolle Lehren aus den Erfahrungen der primären Gesundheitsversorgung ziehen und ihre eigene Umstellung auf neue digitale Arbeitsprozesse vorantreiben. 

b32-1 Bild

Das Gesundheitswesen im Wandel
«Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur das Gesundheitswesen durcheinandergebracht und radikale Veränderungen der Versorgungsmodelle bewirkt, sondern auch die Digitalisierung um mindestens ein Jahrzehnt beschleunigt. Dieser digitale Wandel wird die Zukunft des Gesundheitswesens entscheidend mitgestalten.»
Deloitte: Digital transformation - shaping the future of European healthcare

In ganz Europa nutzen immer mehr Menschen digitale Technologien, um auf medizinische Informationen zuzugreifen und ihre Gesundheit zu überwachen. So suchen sie online nach Gesundheitsinformationen, buchen Termine, nehmen an einer virtuellen Sprechstunde teil und nutzen digitale Technologien, um ihre Gesundheit aus der Ferne zu überwachen1
Veränderungen wie diese sind einschneidend und ersparen Gesundheitsfachleuten und Patienten viel Zeit. 

Wie in vielen anderen Sektoren hat auch im Gesundheitswesen eine Umstellung auf Homeoffice stattgefunden. Durch den Austausch hochsensibler Informationen wie Patientendossiers bringt der Wandel im Gesundheitswesen jedoch besondere Herausforderungen mit sich. Der Austausch von Papierakten ist kostspielig und zeitaufwendig. Ausserdem ergeben sich dadurch Probleme mit der Vertraulichkeit. Hier kommt nun die sichere digitale Technologie ins Spiel. 

Und nicht nur die Patientenversorgung kann von diesem technologischen Wandel profitieren. Personalschulungen und -einarbeitungen können aus der Ferne erfolgen, was Ressourcen spart und die Notwendigkeit von Reisen verringert. 

Wir haben die Technologie
Die Technologie, um all dies digital zu erledigen, existiert bereits. Ausserdem kann sie einfach in bestehende Arbeitsabläufe integriert werden, so dass keine zusätzlichen Ressourcen oder erhebliche Personalinvestitionen erforderlich sind. Jetzt liegt es an den Entscheidungsträgern, ihre IT-Strategien zu aktualisieren und in neue Rahmenbedingungen zu investieren, die für die künftige Gesundheitsversorgung geeignet sind.

Die Vertraulichkeit der Patientendaten ist ein Grundpfeiler des Gesundheitswesens und steht beim digitalen Wandel an erster Stelle. IT-Abteilungen kennen die Sicherheitsmassnahmen, die ergriffen werden müssen. Viele oder sogar alle modernen Geräte wie Drucker und Scanner sollten mit Sicherheitsfunktionen wie Pull-Printing, Verschlüsselung und Nutzer-Authentifizierung ausgestattet sein. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung liegt in der Schulung, damit alle Mitarbeiter die Digitalisierung verstehen und ihr Denken und ihre Gewohnheiten von der "traditionellen" Arbeitsweise abwenden können. 

b32-bild im text

Was also kann die sekundäre Gesundheitsversorgung daraus lernen?
Die Fähigkeit der primären Gesundheitsversorgung, auf die durch die Pandemie verursachten Veränderungen und Herausforderungen zu reagieren und sich anzupassen, ist beeindruckend. Obwohl diese Organisationen während der Krise die erste Anlaufstelle waren, ist es ihnen gelungen, weitreichende Fortschritte bei den Systemen und dem Verhalten der Mitarbeiter zu erzielen. Für die Akteure der sekundären Gesundheitsversorgung bietet sich nun die Chance, daraus zu lernen und eigene Änderungen vorzunehmen, wobei Folgendes zu beachten ist:

Alle müssen am gleichen Strick ziehen 
Wie viele IT-Abteilungen sicherlich wissen, können die Computerkenntnisse des Personals im sekundären Gesundheitswesen sehr unterschiedlich sein. Die meisten kennen sich zwar mit dem Computer aus, aber einige haben keine Erfahrung mit Videokonferenzsoftware oder trauen sich nicht zu, Kollegen und Patienten zu zeigen, wie man sie benutzt. 
Eine schnelle, grosse Umstellung kann überwältigend sein. Damit alle Beteiligten für den Digitalisierungsprozess sensibilisiert sind, ist ein umfassendes Schulungsprogramm erforderlich. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Sicherheit, da diejenigen, die sich den sicheren Umgang mit Papierdokumenten gewohnt sind, auch die digitalen Sicherheitsmassnahmen verstehen müssen. 

Das richtige Gleichgewicht finden
Während Online-Konsultationen bei einigen Patienten sehr beliebt sind, bevorzugen andere, insbesondere ältere Personen oder Patienten aus ländlichen Regionen, nach wie vor den traditionellen Arztbesuch. 29% der Europäer verfügen nicht über grundlegende digitale Fähigkeiten, was das Risiko erhöht, ausgeschlossen zu werden. Ausserdem nutzen 80 Millionen Europäer nie das Internet, weil sie entweder keinen Computer haben oder es zu teuer ist1.

Natürlich gibt es in der sekundären Gesundheitsversorgung Situationen, in denen eine persönliche Beratung oder Behandlung notwendig ist. Auch Studenten und Auszubildende benötigen möglicherweise einen praxisorientierteren Ansatz, als er über Online-Kurse angeboten werden kann. In diesem Sinne ist ein hybrider Ansatz, bei dem diejenigen, die eine direkte Interaktion benötigen, diese ebenso leicht wie Online-Dienste nutzen können, ein guter Weg nach vorn.

Gemeinsam kann man mehr erreichen
Eine wichtige Erkenntnis aus der Reaktion der medizinischen Grundversorgung ist der positive Effekt der Zusammenarbeit. Dies erscheint offensichtlich, aber das Gesundheitswesen war bisher nicht besonders bekannt für den Austausch von Wissen und Daten zwischen verschiedenen Teams.

Solange dies auf sichere Weise (und mit Zustimmung der Patienten) geschieht, kann die gemeinsame Nutzung von Daten Organisationen helfen, ihre Reaktion auf schwierige Situationen wie COVID-19 zu planen. Die neuen Methoden der Online-Interaktion können auch neue Wege der Kommunikation eröffnen. So könnten in Zukunft beispielsweise ein Patient, sein Hausarzt und ein Spezialist gemeinsam in einem Videogespräch sitzen.

Fazit: Eine Chance, die Zukunft der sekundären Gesundheitsversorgung zu gestalten
In kurzer Zeit hat sich viel verändert, und man kann mit Recht behaupten, dass die Technologie dabei eine wichtige Rolle gespielt hat. Einige Veränderungen sind vielleicht nur vorübergehend: kurzfristige Lösungen, die es den Mitarbeitern ermöglicht haben, unter schwierigen Umständen weiterzuarbeiten. Einige könnten aber auch langfristig bestehen bleiben. Wir haben jetzt die Chance, die Lehren aus dieser Krise zu ziehen und die Art und Weise, wie die Gesundheitsbranche auf künftige Herausforderungen reagiert, zu gestalten. Mit der richtigen Technologie und den richtigen Partnern für die Umsetzung kann der Übergang zur Digitalisierung dazu beitragen, im gesamten Gesundheitswesen langfristig positive Ergebnisse für Mitarbeiter und Patienten zu erzielen.

Auf unserer Website finden Sie weitere Informationen zu den Brother Lösungen für das Gesundheitswesen.

1 https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/nl/Documents/public-sector/deloitte-nl-shaping-the-future-of-european-healthcare.pdf

Mehr über Digital Transformation

Das könnte Ihnen auch gefallen

Zurück zum Anfang