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Was sind die Vor- und Nachteile der manuellen Kommissionierung?

Neue Technologien bringen die Lagerlogistik näher an vollautomatische Kommissionierprozesse heran. Aber es gibt in diesem Bereich keine Einheitslösung. Können wir tatsächlich auf das menschliche Auge und den menschlichen Verstand verzichten?

In unserem letzten Blogartikel berichteten wir über die Industrie 4.0 und darüber, wie diese vierte industrielle Revolution die Branche durch Automatisierung und robotergestützte Kommissionierung zu verändern verspricht. 

Bleiben wir realistisch: In der Praxis werden heute immer noch 70 bis 80% der Kommissioniersysteme in Lagern manuell betrieben. Bei der manuellen Kommissionierung gibt es jedoch ein menschliches Problem: Die Tatsache, dass Menschen Fehler machen. 

Wie manuelle Kommissionierfehler entstehen 
Es gibt viele verschiedene Ursachen für Kommissionierfehler. Oft jedoch sind es Unachtsamkeiten des Kommissionierpersonals, die zu Fehlzählungen führen. Oder auch die falsche Handhabung des Kommissioniersystems.

Hinzu kommen in der Regel ein hoher Zeitdruck und Monotonie bei der Arbeit, die es dem Mitarbeitenden erschweren, seine Konzentration den ganzen Tag über aufrechtzuerhalten.

Die Folgen von Kommissionierfehlern sind jedoch ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor: Sie reichen von einer teuren Expresslieferung bis hin zum Verlust von Kunden. Die Vermeidung von Kommissionierfehlern ist daher eines der häufigsten Forschungsthemen im Bereich Transport und Logistik.

Wie können Kommissionierfehler in Zukunft vermieden werden?
Die Lösung zur Vermeidung von Kommissionierfehlern besteht jedoch nicht darin, den Menschen durch Maschinen zu ersetzen, sondern darin, die Zusammenarbeit zwischen Technik und Mensch zu verbessern.

Eines der Ziele der Forschungsarbeit des Leibniz-Institut für Arbeitsforschung und des Fraunhofer IML in Deutschland ist es daher, technische Hilfsmittel für die manuelle Kommissionierung zu entwickeln. Denn mit der richtigen Technologie wird einerseits die Arbeit des Kommissionierpersonals erleichtert und andererseits werden Kommissionierfehler verhindert.

So verändert die Kombination aus immer leistungsfähigeren Sensoren und Softwares zunehmend die Arbeit der menschlichen Fachkräfte. Kurz gesagt: Der Megatrend Industrie 4.0 hält auch in der Lagerlogistik Einzug.

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Warum menschliche Arbeitskräfte für den Erfolg der Lagerlogistik unentbehrlich sind
Es ist klar, dass vollautomatische Kommissionierprozesse einige wichtige Vorteile haben: Sie reduzieren Personalkosten, ihre Fehlerquote liegt praktisch bei null, es gibt praktisch keine Ausfallzeiten bei der Kommissionierung und sie können den Prozess beschleunigen. Die Personalkosten sind ein wesentlicher Faktor, denn 60 bis 80% der Lagerkosten gehen allein auf das Konto des Personals.

Allerdings scheinen vollautomatische Systeme in naher Zukunft weder eine Alternative für die traditionelle Transport- und Lagerlogistik zu sein, noch sind sie die einzige Facette der Industrie 4.0.

Die Mitarbeitenden können sich an das Kommissioniersystem anpassen. Und genau diese Flexibilität ist zunehmend gefragt. Ein Schlüsselfaktor ist dabei die «Losgrösse eins», d. h. eine Sonder- oder Einzelanfertigung. Da immer mehr Verbraucher massgeschneiderte Produkte nachfragen, ist die Möglichkeit einer automatisierten Einheitslösung nicht so praktikabel. Es kann sein, dass ein Mensch eingreifen muss, und das ist auch oft der Fall.

Ist die vollautomatische Kommissionierung für kleinere Unternehmen überhaupt bezahlbar?
Die hohen Anschaffungskosten für vollautomatisierte Kommissionierprozesse können ein Hindernis darstellen, insbesondere im Hinblick auf die gesamte Lagerlogistikinfrastruktur. Ausserdem sind die Maschinen oft äusserst komplex und Unternehmen schaffen damit möglicherweise eine starke Systemabhängigkeit. Dies ist keine Veränderung, die Unternehmen leicht im Kleinen testen können - es geht um alles oder nichts.

Die Entscheide hängen daher häufig vom Budget ab. Kleine Unternehmen, die nicht global tätig sind, werden ihre Ware wahrscheinlich weiterhin von Menschen kommissionieren lassen.

Es wird wohl noch lange dauern, bis das Bild des klassischen Kommissionierers vergessen ist. Das Geheimnis einer erfolgreichen digitalen Transformation bestand schon immer darin, Wege zu finden, um die Technologie für den Menschen nutzbar zu machen und nicht andersherum. Die Technologie wird die menschliche Vision weiter unterstützen und gemeinsam werden Mensch und Technik Effizienzgewinne erzielen. 

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