Ein Elektriker bringt in einem Sicherungskasten ein bedrucktes Etikett an. Ein Sicherheitstechniker bringt ein Etikett an, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.

Stromunfälle - Wie Unternehmen ihr Personal schützen können

Jedes Jahr passieren in der EU rund 3.1 Millionen Arbeitsunfälle. 3’000 davon enden tödlich.

In der EU gibt es 30 Mal mehr Todesfälle infolge von Arbeitsunfällen durch Stromschlag1 als infolge nicht-elektrischer Arbeitsunfälle.2 Dies hat das EU-Parlament dazu veranlasst, der Elektrosicherheit und der Verhütung von Elektrounfällen am Arbeitsplatz besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Bereits umgesetzt wurde «Vision Zero», eine Initiative der EU-Kommission, mit der arbeitsbedingte Todesfälle verhindert werden sollen, indem Arbeitgeber dazu verpflichtet werden, die Arbeitnehmenden für Risiken zu sensibilisieren, die zu Unfällen und Verletzungen am Arbeitsplatz führen.3 Der Trend im Elektrizitätssektor zur Dezentralisierung von Prozessen und zur Aufteilung von Arbeitskräften in kleinere, verstreute Einheiten erschwert jedoch die Sensibilisierung für Gefahren im Elektrohandwerk.4

Eine Folge davon ist ein geringeres Bewusstsein für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie weniger Ressourcen für die Umsetzung entsprechender Massnahmen. Ausserdem sind gute Arbeitsschutzpraktiken bei geografisch verteilt arbeitenden Mitarbeitenden schwierig zu vermitteln und durchzusetzen. Aber nicht nur Elektriker sind gefährdet.4

Die Gefahren von Strom verstehen
In der ganzen EU betrifft ein hoher Anteil an Elektrounfällen Personen, die nicht als Elektriker arbeiten. Untersuchungen haben gezeigt, dass die meisten Todesfälle aufgrund von Elektrounfällen von Mitarbeitenden verursacht werden, die nicht mit spezifischen Elektroarbeiten beschäftigt sind.5  Dies ist wenig überraschend.

Gemäss den geltenden Vorschriften zur Arbeitssicherheit sind Informationen und Schulungen über die Gefahren von Elektronik nur für Arbeitnehmende obligatorisch, die elektrische Arbeiten ausführen (Elektriker). Entsprechend erhalten andere Arbeitnehmende (z.B. Wartungsmitarbeitende, IT-Personal, Anlagenmonteure usw.) nur selten Schulungen über die Gefahren in Zusammenhang mit Strom.5 

Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass es notwendig ist, präzise Beschriftungen zu erstellen und dafür zu sorgen, dass die Informationen an Ort und Stelle möglichst gut sichtbar sind, um auf elektrische Gefahren hinzuweisen und gefährliche Fehler zu vermeiden.

Menschliche Fehler minimieren
Untersuchungen zufolge spielen menschliche Fehler bei Unfällen mit Elektrizität eine massgebliche Rolle5: 80% der Elektrounfälle sind auf menschliche Faktoren zurückzuführen.6

Die meisten Elektrounfälle ereignen sich aus zwei Gründen. Der erste ist, dass Personen an Geräten arbeiten, von denen sie fälschlicherweise denken, dass sie nicht unter Strom stehen. Der zweite ist, dass Personen an unter Strom stehenden Geräten arbeiten, die keine entsprechende Schulung erhalten haben oder keine angemessenen Sicherheitsvorkehrungen treffen.6

Mangelndes Bewusstsein und fehlende Beschilderung tragen ebenfalls dazu bei, dass die Mitarbeitenden die Risiken nicht richtig wahrnehmen.7 Wie kann also sichergestellt werden, dass Mitarbeitende Sicherheitsinformationen sehen und elektrische Gefahren vermieden werden können?
 
Ein mit Ausrufezeichen bedrucktes Etikett wird als Gefahrenkennzeichnung an elektrischen Steckern verwendet. Eine Hand greift nach einem Kabel, das von einem Sicherheitstechniker oder Elektriker gesichert wurde.

Was ist Elektrosicherheit und weshalb ist sie so wichtig? 
Gemäss der EU-Rahmenrichtlinie über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit sind Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet, alle Risiken für die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmenden zu bewerten und entsprechende Präventions- und Schutzmassnahmen zu ergreifen. Dazu gehören auch Risiken, die sich aus der Verwendung von elektrischen Geräten und elektrischen Anlagen ergeben.8

Der Arbeitgeber muss den Arbeitnehmenden «geeignete Anweisungen» geben, Massnahmen zur Verbesserung des Schutzniveaus ergreifen und diese Massnahmen in die ausgeübten Tätigkeiten integrieren, um so folgenschwere Unfälle zu vermeiden.

Andere Richtlinien besagen, dass die Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet sind, dafür zu sorgen, dass die Arbeitsplätze die Mindestanforderungen an die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei elektrischen Anlagen9 erfüllen und dass in gefährlichen Bereichen auffällige Warnschilder angebracht werden müssen.10

In den EU-Vorschriften ist festgelegt, dass die Wirksamkeit von Schildern oder Etiketten nicht durch schlechtes Design, falsche Positionierung oder einen schlechten Zustand beeinträchtigt sein darf. Um die Wirksamkeit zu gewährleisten, sollten sie regelmässig gewartet, überprüft, erneuert und gegebenenfalls ausgetauscht werden, damit sie ihren Zweck weiterhin erfüllen.10

Wie eine professionelle Beschriftung die Elektrosicherheit verbessern kann
Mit einer eindeutigen Beschriftung von Kabeln und elektrischen Geräten können die Hinweise «an der Quelle» klar kommuniziert und Gefahren vermieden werden.

Handschriftliche Etiketten sind zwar technisch zulässig, aber deren Erstellung ist aufwändig und das Material ist oft nicht robust und nicht langlebig. Im Laufe der Zeit können die Etiketten ausbleichen oder sich ablösen, was bedeutet, dass die Geräte nicht mehr sicher gekennzeichnet sind und nicht nur das Unfallrisiko, sondern auch der Zeit- und Kostenaufwand für den Ersatz der Etiketten steigt.

Mobile Etikettendrucker sind daher zu unverzichtbaren Hilfsmitteln geworden, mit denen Elektriker vor Ort professionelle, langlebige Etiketten für Kabel, Leitungen, Schalter und Sicherungskästen erstellen können.

Um sicherzustellen, dass sich Mitarbeitende elektrischer Gefahren bewusst sind, ist es wichtig, Etiketten in kräftigen Farben zu verwenden, die mehrere Anwendungen abdecken und die Informationen so deutlich wie möglich machen.

Wir empfehlen aber auch, dass die Etiketten, die Sie verwenden, genug robust für besondere Arbeitsumgebungen und äusserst beständig gegen Abrieb, extreme Temperaturen, Wasser, Chemikalien und Ausbleichen sind. Denn je länger Etiketten in einem guten Zustand verbleiben, desto geringer ist das Risiko im Elektrohandwerk und desto seltener müssen sie ersetzt werden.

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Quellen:
1. ec.europa.eu (Eurostat): «Statistics explained - Statistiken über Unfälle am Arbeitsplatz» - November 2020
2. europarl.europa.eu: «Anfrage zur schriftlichen Beantwortung E-001413/2021»
3.  Europäische Kommission: «Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2021-2027, Arbeitsschutz in einer sich verändernden Arbeitswelt» - Juni 2021
4. Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz / Europäische Beobachtungsstelle für Risiken: «Grüne Arbeitsplätze, neue Risiken? Neue und aufkommende Risiken für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit im Elektrizitätssektor (Workshop für den EU-Ausschuss Sektoraler sozialer Dialog - Elektrizitätswirtschaft)» 
5. International Journal of Environmental Research and Public Health: «Risk Profiling from the European Statistics on Accidents at Work (ESAW) Accidents′ Databases: A Case Study in Construction Sites" - Dezember 2019
6. oshwiki.eu: «Electricity» - (Ivan Božič, Institute of Occupational Safety, Slowenien)
7. ESENER (Europäische Unternehmensumfrage über neue und aufkommende Risiken): Regelmässig durchgeführte Risikobewertungen am Arbeitsplatz, nach Land, 2014-2019
8. Rahmenrichtlinie der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz 89/391/EWG: «Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer bei der Arbeit»

9. EU-Richtlinie 89/654/EWG: «Mindestvorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Arbeitsstätten»
10. EU-Richtlinie 92/58/EWG: «Mindestvorschriften für die Sicherheits- und/oder Gesundheitsschutzkennzeichnung»

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